Die geplante Erweiterung des BVG und die Wettbewerbsergebnisse
Die Entscheidung der Jury und die Folgen des ersten Preises
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Am 09.09.02 fällte das Preisgericht seine Entscheidung: 1. Preis für den Entwurf von Michael Auerbacher (Burghausen) - ein Riegel auf Stelzen, parallel ausgerichtet zur Rückseite der Kunsthalle, ihr gegenüber aber in den Garten hinein versetzt (siehe Bild). Statt eines zweiten Preises gab es zwei dritte. Von den 209 eingereichten Entwürfen waren 16 außerhalb des Botanischen Gartens angesiedelt. Sie wurden von vornherein nicht berücksichtigt. Der Siegerentwurf, der den angeblich schonendsten Eingriff in den Botanischen Garten darstellen soll, zeigt vier gravierende Schwächen: Er stellt trotz seiner kompakten Form einen massiven Einschnitt in den Garten dar, er ist unverträglich mit der Rückseite der Kunsthalle und er kümmert sich nicht um den Stadtgrundriss: er überschreitet die als Weg verlängerte Kreislinie des Fächers. Viertens stimmen die dem Modell zu entnehmenden Maße, wie namhafte Architekten der Initiative feststellten, mit den voraussichtlichen Baumaßen nicht überein: Der Riegel wird nicht 55 m, sondern 62 m lang, nicht 8 m, sondern 9 m tief und nicht 8,50 m sondern 9,60 m hoch sein.
Die zwei dritten Preise
Dem Riegel-Entwurf des Architekten Auerbacher
wurde nach dem Einspruch der Architektenkammer der erste Preis aberkannt. Rechtlich
könnte nun einer der beiden dritten Preise gebaut werden. Aber diese Bauwerke wären
für den Botanischen Garten keine bessere Lösung, sondern in jeder Variante eine noch schlechtere. Hierzu veröffentlich die Initiative eine Stellungnahme von
::Prof. Dr. Balzer und Prof. Zimmermann.
Lösungen außerhalb des Gartens
Obwohl es nicht die vordringliche Aufgabe der Initiative ist, Entwürfe für eine
BVG-Erweiterung außerhalb des Botanischen Gartens zu suchen, kann die Initiative zu diesem
Thema nicht schweigen. Die Diskussion darüber ist mittlerweile in Gang gekommen.
Alternativentwürfe wurden bereits ab Auslobung entwickelt, sie wurden aber zum Wettbewerb nicht zugelassen. Erweiterungen für den Platzbedarf des BVG böten Neubauten entlang der Waldstraße, ein Aufbau auf der Tiefgarage oder eine Untertunnelung hinüber zum Amtsgericht, um nur einige Beispiele zu nennen. Architekt Prof. Rossmann zeigte im November 2002, dass einige der Pavillons aufgestockt werden könnten, ohne dass dadurch ein
unverträglich starker Eingriff in das Ensemble der Bauten Paul Baumgartens geschähe.
Das Bild links zeigt seinen Entwurf für den Pavillon I.
Architekt Seiler entwickelte im Januar 2003 eine Serie von Fotosimulationen, die verblüffen: Auf den ersten Blick bemerkt man gar nicht, dass es sich um Aufstockung handelt. So könnte die Aufstockung aussehen!
Stadtbauforen vom 15.05.03 und 03.07.03
Auf dem Stadtbauforum vom 15.05.03 wurden sechs Entwürfe vorgestellt und ein siebter in die Diskussion eingebracht. Rasch wurde klar, dass nur zwei Entwürfe in die engere Wahl kommen würden: der vom Bauherrn und vom BVG bevorzugte überarbeitete Schrölkamp-Entwurf und der von der Stadt Karlsruhe vorgelegte sog. Entwurf 1b. Die Initiative wollte den städtischen Planungsentwurf unterstützen, doch so weit sollte es gar nicht erst kommen. Noch vor dem zweiten Stadtbauforum vom 03.07.03 wurde durch Presse bekannt, dass der OB auf die Entwurfsvorlage des Bauherrn eingeschwenkt war.
Entwurf 1b der Stadt
Überarbeiteter Entwurf des Architekturbüros Schrölkamp